
Gemeinsam
leben
in Lenzing
an der Ager
Wir gestalten unsere Zukunft.
Zahlen,
Daten &
Fakten
Unsere
Stadt
Lenzing hat in den vergangenen Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Mit aktuell 5.240 EinwohnerInnen übersteigt Lenzing nicht nur die für eine Stadt erforderliche Mindestanzahl von 4.500 EinwohnerInnen. Lenzing ist darüber hinaus auch Standort eines international tätigen Industriebetriebs sowie zahlreicher anderer Unternehmungen, die zur Schaffung von Arbeitsplätzen beigetragen haben. Zudem hat unsere Stadt eine gut ausgebaute Infrastruktur und eine Vielfalt an Bildungs-, Betreuungs- und Freizeitangeboten, die das soziale Leben bereichern.
Die Entwicklung von Lenzing ist eng mit der Ager verbunden. Diese stellt zudem ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Bevölkerung dar. Diese enge Bindung soll durch die Namensänderung auf „Lenzing an der Ager“ zum Ausdruck gebracht werden.
Am 27. Jänner 2025 beschloss die Oö. Landesregierung Lenzing an der Ager zur Stadt zu erheben!
Statistische Daten
Ein Blick auf die Stadtgemeinde
Regionales, Soziales, Wirtschaft, Finanzen, Arbeit, Wahlen, u.v.m.
Zahlen
& Fakten
Einwohner Gesamt
Gesamt: 5.647
Männlich: 2.774
Weiblich: 2.873
Österreicher: 4.763
Andere: 884
Einwohner mit Hauptwohnsitz
Gesamt: 5.241
Männlich: 2.581
Weiblich: 2.660
Österreicher: 4.436
Andere: 805
Einwohner mit Nebenwohnsitz
Gesamt: 406
Männlich: 193
Weiblich: 213
Österreicher: 327
Andere: 79
8,89 km2, davon Landwirtschaft – 5,01 km2 Forstwirtschaft – 1,17 km2 Gartenflächen – 0,81 km2 Gewässer – 0,2 km2 sonstige (Straßen, Wege, Betriebsflächen) – 1,7 km2
502,943 m (Messpunkt Gemeindeamt)
Mit Beschluss der OÖ. Landesregierung vom 12. Juni 1967 wurde der Gemeinde Lenzing das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen: „Durch eine silberne Wellenleiste schräg rechts geteilt; oben in Rot eine silberne, zur Hälfte blau gefüllt, nach außen gewendete Retorte; unten in Blau ein silberner Nadelbaum.“ Das Gemeindewappen weist auf die Bedeutung der örtlichen Wirtschaft hin: Die Retorte symbolisiert die chemische, der Nadelbaum die Papier- und holzverarbeitende Industrie. Das silberne Wellenband stellt den Agerfluss dar. Gemeindefarben: Rot – Weiß – Blau
Wasserversorgung
Wassergewinnung: Brunnen I, II, III, IV
Wasserspeicherung: Hochbehälter 1.400m³ / Wasserturm 150m³
Wasserverbrauch ca. bei 1.000m³/d – 1.200m³/d
Wasserleitungsnetz Länge ca. 58 km
Wasserzähleraustausch lt. Eichgesetz (alle 5 Jahre) Wasserzählergesamt ca. 1.773 Stück
Versorgungsgebiet: Gemeindegebiet Lenzing sowie Gebietsteile der Gemeinde Timelkam (Pichlwang, Maierhof, Untergallaberg, Ulrichsberg, Obereck)
Abwasserbeseitigung
Gesamtlänge: ca. 31 km
Das Abwasser wird in Lenzing in die Kläranlage der LAG und RHV eingeleitet und geklärt. An den Reinhalteverband Attersee (Agerstraße) sind angeschlossen: Ortszentrum, Ober- und Unterachmann, Starzing bis Reibersdorf, Teile von Alt Lenzing über Reinhalteverband Lenzing/Firma Lenzing AG werden entsorgt: die Gebiete an der Atterseestraße (von Apotheke bis Gallaberg), Pichlwang sowie Teile von Alt Lenzing
Gemeindestraßennetz: Länge ca. 63 km
Müllbeseitigung
Im Rahmen der Müllabfuhrgemeinschaft mit den Gemeinden Attnang-Puchheim, Schörfling, Seewalchen, Weyregg, Steinbach. Für Sperrmüll und eine optimale Mülltrennung bietet sich das Abfallsammelzentrum in Seewalchen „ASZ Attersee Nord“ an. Die Biotonnen werden durch einen privaten Anbieter entsorgt.
Erreichbarkeit
Mit dem Auto
Über die Westautobahn (A1), Ausfahrt Seewalchen am Attersee, dann über die Bundesstraße (B 151) ca. 3 km Richtung Vöcklabruck.
Mit der Bahn
Westbahnstrecke – Ausstieg in Attnang-Puchheim (Bahnknotenpunkt). Zwei Mal täglich (ca. 07.00 bzw. 14.00 Uhr) Bahnverbindung über Vöcklabruck nach Kammer-Schörfling am Attersee. In Lenzing an der Ager bestehen zwei Ein-/Ausstiegsmöglichkeiten: 1) Bahnhof Lenzing an der Ager für den Bereich Lenzing AG, Gallaberg und Alt Lenzing. 2) Haltestelle Lenzing an der Ager für das Ortszentrum und Neubrunn sowie für den Bereich Agerstraße. Reine Fahrzeit Attnang-Lenzing: ca. 15 Minuten
Mit dem Bus
Busse ab Attnang-Puchheim (ebenfalls über Vöcklabruck) jede Stunde. Ein-/Ausstiegsmöglichkeiten: Siehe Bahn, zusätzlich Lenzing Apotheke für den Ortsteil Pettighofen (Atterseestraße). Die Ein-/Ausstiegsstellen Lenzing an der Ager Gemeindeamt und Neubrunn werden nicht von allen Kursen bedient!
Busse ab/nach Vöcklabruck/Attnang-Puchheim bzw. Seewalchen/Schörfling verkehren im Stundentakt (sh. REVA-Gemeinschaftsfahrplan)
Ca. 130 Gewerbe- und Industriebetriebe 52 landwirtschaftliche Betriebe – davon 23 Vollerwerbs- und 29 Nebenerwerbslandwirtschaften
Ca. 25 Vereine bereichern das gesellschaftliche Leben von Lenzing an der Ager in den Bereichen Kultur, Sport, Natur und Freizeit.
Die Industriestadt Lenzing an der Ager – 3 km nördlich des Attersees am Tor zum Salzkammergut gelegen – zählt zu den jüngsten Gemeinden Oberösterreichs: Am 1. April 1939 wurde aus der Stammgemeinde Oberachmann durch Gebietsabtretungen der Nachbargemeinden das Lenzing an der Ager von heute gegründet. Der Ort entwickelte sich innerhalb von wenigen Jahrzehnten von einer Agrar- zur Industrie- und Wohngemeinde mit Weltbedeutung: Die Erzeugnisse der im Ort angesiedelten Betriebe gehen in alle Kontinente der Erde.
Lenzing an der Ager verfügt heute über ebenso viele Arbeitsplätze wie der Ort Einwohner hat. Neben der chemischen Industrie sind eine Reihe von Mittel- und Kleingewerbebetrieben angesiedelt. Lenzing wird daher nicht zu Unrecht als Wirtschaftsimpuls der Vöckla-Ager-Zone bezeichnet. Diese wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Ort jedoch erst mit dem Bau der damaligen „Lenzinger Zellulose- und Papierfabrik“, nunmehr Lenzing AG, im Jahre 1938. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Bevölkerung über Jahrhunderte hinweg in der Landwirtschaft tätig. Die ersten industriellen Schritte wurden bereits schon im Jahr 1891 durch den Bau der damaligen Zellstoff-Fabrik in Pettighofen gesetzt. Die Nähe zur Autobahn sowie der hohe Ausbildungsstand der Lenzinger Werktätigen veranlassten in den letzten Jahren immer mehr Mittelbetriebe, sich hier niederzulassen: Firma Salesianer Miettex (ehem. Wozabal), Firma Jodl (Verpackungen), Xyrofin (Chem. Industrie), Rail Cargo – um nur einige zu nennen.
Der Stadtkern mit dem Amt bildet ein kompaktes Zentrum. Die daran anschließenden Ortschaften bestehen aus kleinen ländlichen Weilern oder größeren Wohngebieten wie Neubrunn, Pichlwang, Gallaberg, Alt Lenzing, Ober- und Unterachmann. Ein eigenes Gebiet bildet das rund 1,6 km2 große Areal der Lenzing AG. Der unterschiedliche Charakter der Ortschaften mit teilweise großem Freizeit- und Erholungswert sowie eine intakte Infrastruktur im gesamten Stadtgebiet gewähren eine hohe Wohn- und Lebensqualität. Die vielen sozialen Einrichtungen wie zwei Kindergärten mit Krabbelstube, drei Schulen, Musikschule, Schülerhort, Alten- und Pflegeheim, Seniorenwohnungen und Betreutes Wohnen heben die Lebensqualität der verschiedenen Generationen wesentlich. Auch das im Juli 2003 eröffnete Kulturzentrum ist in kürzester Zeit zum Mekka aller Kulturbegeisterten aus Lenzing an der Ager und Umgebung geworden. Die Gemeindebücherei, Turnsäle, die Sporthalle sowie die Sportanlagen des Waldstadions runden das Freizeitangebot ab. Die vielen Ausflugsmöglichkeiten in die Region Salzkammergut und Hausruckwald können von der zentral gelegenen Stadt ideal genützt werden.
In Lenzing erhebt sich über dem Agertal und der Austufe des Kraimserbaches eine Hochterrasse. Sie wurde von einer Riss-Moräne überlagert, wobei die Terrasse an manchen Stellen erhalten geblieben ist. Die Hochterrasse besteht aus waagrecht geschichtetem, festem Konglomerat. Die Steine sind aus Flyschsandstein, Quarz, Silikaten und wenig Kalken. Die Steine sind von einem kalkigen Material verkittet, das aber auch Lehm enthält. An einer Stelle haben sich in der Kittsubstanz Calcit-Kristalle gebildet. Die Hochterrasse dürfte nach Osten und Norden um einige Meter abwärts geneigt sein und ist von einer Lehmschicht überdeckt, die 2-6 Meter dick ist. Nach unten hin ist der Lehm stark von karbonatfreien, lehmartigen, kantigen, von mir „Lehmsteine“ genannten Steinen durchsetzt. In einer nassen Mulde in der Lehmgrube kommt es zu starker Vergleyung. Deshalb erscheint der Lehm hier als rostfleckiger, blasser Ton. An den sehr steilen Abhängen der Hochterrasse kommt das kalkreiche Konglomerat sehr nahe, an einer besonders steilen Stelle sogar bis an die Oberfläche – dort wachsen auch Zyklamen und Leberblümchen. Fast alle Aufschlüsse sind jedoch aus Steinbrüchen oder Luftschutzbunkern hervorgegangen. Die Moräne erscheint als sanfter Hügel. Sie besitzt eine Lehmschicht, die an manchen Stellen 30-50 cm beträgt, meist aber mehrere Meter dick sein dürfte. Unter dieser Lehmschicht befindet sich ein Moränen-Schotter-Lehm-Gemisch. Die dickeren Lehmschichten dürften auf die Nähe zur Hochterrasse zurückzuführen sein. Am unteren (Nord-)Rand der Moräne, oberhalb der Lehmschichten der Hochterrasse, ist es sehr feucht. Es handelt sich um kalkreiches Grundwasser der Moräne. Eine Mulde an dieser Stelle, die „Sieben Teiche“ genannt, besitzt 2 „Teiche“ bzw. Quellen. Am Fuß der Mulde findet man bereits das Gemenge aus Moränenschotter und Lehm, wobei in den Mulden vergleyter Lehm vorliegt. Die Hochterrasse ist von Tälern durchfurcht: Kraimsbachtal, Tal von der Lehmgrube zum Brunnen, Tal von Neubrunn zum Friedhof. Die beiden äußeren Täler bilden die Abgrenzung des Waldes und somit des Gebietes. Der Boden ist teils versauert, teils neutral und fruchtbar. Überall findet man aber unter einer eingeschwemmten Lehmschicht Schotter. Die Vegatationsverhältnisse hängen primär von der Geologie ab. Die Böden sind meist nährstoffreich und genügend mit Kalk versorgt. Ebenso sind auch die Wasserverhältnisse von der Geologie abhängig. Es gibt auch einige wenige kalkarme, kalkreiche, trockene bzw. feuchte Sonderstandorte. Einen großen Einfluss auf die Vegetation besitzt der Mensch. Einerseits ist dies der direkte Einfluss in Form der Bewirtschaftung, andererseits sind es aber auch die hiesigen Luftverhältnisse: Da die Tanne die Immissionen nicht verträgt, entstanden eichen-, fichten- und espenreiche Ersatzgesellschaften. Sie entwickelten sich – von der Luftbelastung abgesehen – recht natürlich. Die direkten Einflüsse brachten u. a. Fichtenmonokulturen, die noch stark unter den Luftverhältnissen leiden, wodurch – wegen des verminderten Wachstums – die Forstwirtschaft problematisch ist. Alle anderen Waldbereiche sind ebenfalls stark beeinflusst. Sie wurden nicht aufgeforstet. Tannen, Buchen etc. werden erst später erscheinen. Hier wurde allerdings zuvor auch gegraben. Die Standorte wurden einerseits direkt, anderseits mit Hilfe oder durch die Vegetation charakterisiert. Beide Methoden der Ökologie ergänzen sich.
Statistische Daten
Ein Blick auf die Stadtgemeinde
Regionales, Soziales, Wirtschaft, Finanzen, Arbeit, Wahlen, u.v.m.
Die Geschichte der Stadtgemeinde Lenzing
Wie man aus der Geschichte weiß und dies durch Funde bestätigt werden konnte, war das Gebiet um den Attersee, insbesondere auch an der oberen Ager, bereits vor rund 6.000 Jahren besiedelt. Archäologische Nachweise am oberen Agerausfluss, die in den jüngsten Grabungen der Jahre 2014 und 2015 am sog. Burgstall in der Ortschaft Unterachmann gemacht wurden, sowie Reste von Pfahlbaudörfern in den Ortschaften Seewalchen, Weyregg und Attersee aus der sog. Mondseekultur (ca. 3.700 bis 3.300 v. Chr.) zeugen davon. Die durch das Salzkammergut führende Straße von Hallstatt über Bad Ischl, Weißenbach, Weyregg und Schörfling-Kammer nach Vöcklabruck war eine nicht zu unterschätzende Lebensader, die auch dazu führte, dass sich Menschen entlang dieser Straße bzw. entlang der Ager ansiedelten. Funde aus Bronze, wie eine Armspirale aus Pichlwang, Schälchenkopftnadeln und Fibeln aus Pettighofen oder ein Beil aus Reibersdorf, bestätigen, dass dieses Gebiet auch in der Bronzezeit (1.300 bis 800 v. Chr.) bewohnt war. Die Besiedelung setzte sich auch in der Römerzeit fort, wovon Baureste und ein Münzfund im heutigen Betriebsgelände der Lenzing AG und Tonurnen mit Leichenbrand aus Gallaberg ihr Zeugnis ablegen. Die Römer dürften die Schönheit dieser Landschaft zu schätzen gewusst haben. Am Attersee entstanden prächtige Villen, z. B. in Weyregg, wo der größte Mosaikfund Oberösterreichs entdeckt wurde. Der Handelsweg über Lenzing mündete in Oberthalheim in die sog. Römerstraße, welche von Wels (Ovilava) bis nach Salzburg (Iuvavum) führte. Daraus lässt sich schließen, dass zu dieser Zeit ein reger Handel betrieben wurde.
Etwa ab dem 7./8. Jh. n. Chr. setzte die bajuwarische Besiedlung im Donau- und Alpenraum ein. Dieses Volk bewohnte vorwiegend Gebiete, in welchen Ackerbau und Viehzucht möglich waren. 773 wird Pichlwang erstmalig in einer Urkunde genannt. Der Name Lenzing taucht erstmals 1389 auf, der auf den mythischen Hofbeamten Lanzo zurückzuführen ist, welcher das waldreiche Gebiet am rechten Agerufer im Auftrag seines Lehensherrn einnahm. Um 1371 scheinen Pettighofen im Urbar der Herrschaft Schaunberg und um 1350 Arnbruck im Grundbuch des Stiftes Michaelbeuern auf. Die Bewohner dieser Zeit gingen hauptsächlich der Landwirtschaft und dem Handwerk nach, was die Entstehung der Mühlen an der Ager bezeugt. Sie alle unterstanden unterschiedlichen Grundherrschaften wie Kammer, Dietach (Schleißheim bei Wels), Mühlwang (Gmunden), Köppach (Atzbach), Wagrain (Vöcklabruck), Walchen (Vöcklamarkt), Schmiding (Krenglbach), Wartenburg (Timelkam) und dem Kloster Michaelbeuern. Die Grundherrschaft wurde fast ausschließlich von Adeligen und den Klöstern ausgeübt und alle Bewohner unterlagen ihrer Untertänigkeit. Die folgenden Jahrhunderte waren gekennzeichnet von Unterdrückung und Krieg. Die Lehre Martin Luthers und die Bauernaufstände (oberösterreichischer Aufstand von 1626) dürften das Gemeindegebiet von Lenzing ebenfalls berührt haben.
In napoleonischer Zeit war die Ager von 1810-1816 Staatsgrenze. Pettighofen und Arnbruck wurden bayrisch, das rechte Agerufer blieb österreichisch.
Das Jahr 1848 brachte die Einrichtung der Ortsgemeinden Lenzings. Mit Erlass des Statthalters des Kronlandes ob der Enns vom 31. Juli 1851 wurde die Stammgemeinde Oberachmann gegründet und zählte 701 Einwohner.
Die Geburtsstunde der industriellen Entwicklung der heutigen Gemeinde Lenzing fand im Jahr 1891 statt. Der aus Ternitz in Niederösterreich stammende Fabrikant Emil Hamburger ersteigerte zuerst die Starlingermühle und baute diese in eine Zellstoff- und Papierfabrik um. 1894 kam die Mühle in der Au in Pettighofen hinzu, die er ebenfalls als Papierfabrik adaptierte, sowie die Fellingermühle in Unterachmann, die zu Arbeiterwohnungen umfunktioniert wurden und die Raudaschlmühle, die er als Sägewerk und Holzschleiferei umbauen ließ.
Im frühen 20. Jh. wurden in Lenzing die ersten kulturellen Vereine gegründet, wie der Arbeitermusikverein Pettighofen (1919) oder der ATSV Lenzing (1922). Auch ein Schrammelquartett und eine Theatergruppe nahmen 1920 ihre Tätigkeit auf.
Die politischen Streitigkeiten der 1920er und 1930er Jahre zwischen den beiden größten Parteien, den Christlichsozialen und den Sozialdemokraten, waren auch in Lenzing spürbar. Während der Februarrevolution des Jahres 1934 verhinderte die Heimwehr durch die Besetzung der Ortschaft Arnbruck und des Werksgeländes der Papierfabrik die Hilfestellung der Lenzinger Sozialisten, die ihren Gesinnungsfreunden in Attnang und Ampflwang zu Hilfe eilen wollten. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen am 12. März 1938 wird mit dem Bau des neuen Zellwollewerkes begonnen. Ein Jahr später sprachen sich die Vertreter der Gemeinde Oberachmann für die Neugründung einer eigenen Industriegemeinde aus. Am 1. April 1939 wurde die neue Gemeindegrenze in jenem Umfang gezogen, wie sie zum heutigen Zeitpunkt besteht. Man erhielt Gebietsteile aus den Nachbargemeinden Schörfling, Seewalchen und Timelkam und trat wiederrum an Schörfling Ortschaften ab. Die Gemeinde zählte zu diesem Zeitpunkt 2.730 Einwohner. Mit 1. Jänner 1940 wurde der Gemeindename auf „Agerzell“ geändert. Durch den Bau des Zellwollewerks änderte sich auch die Sozialstruktur der Gemeinde. Von der ehemals ländlich geprägten Stammgemeinde Oberachmann vollzog sich der Schritt zu einer Industriegemeinde. Güterwege, Wasserversorgung und Kanalisation wurden geschaffen. Am 1. Jänner 1942 erfolgte die Installierung eines eigenen Gendarmeriepostens. Der Bahnhof Lenzing konnte 1944 vollendet werden. Mit dem Einmarsch der amerikanischen Befreiungsarmee am 5. Mai 1945 ging die nationalsozialistische Herrschaft zu Ende. Er kostete 184 Soldaten der Gemeinde Agerzell das Leben, 44 Personen galten als vermisst.
Am 1. Jänner 1950 entstand die röm.-kath. Pfarre. 1962 konnte die Pfarrkirche und 1973 das Lenzinger Kreuz geweiht werden, das mit der übrigen kunstvollen Ausgestaltung des Kirchenhauses durch Schneider-Manzell in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Die evangelische Pfarre „Lenzing-Kammer“ hat ihren Mittelpunkt in der Rosenau. Die 1960er und 1970er Jahre standen im Zeichen einer Aufbruchstimmung in Richtung Marktgemeinde. Es entstanden das Kriegerdenkmal (1960), das Pensionistenheim (1962), das Sozialhaus (1964), das Volksheim (1967), der Gemeindekindergarten (1964) im heutigen Vereinsheim des Waldstadions, sowie das Sportstättenzentrum (1973).
Die Stadtgemeinde Lenzing an der Ager zählt mit Stand Juni 2020 5.220 Einwohner. Sie verfügt über zwei Kindergärten, zwei Volksschulen, eine Hauptschule, Behörden wie Gemeindeamt, Gendarmerie und Post, zwei Kirchen, ein Kino, ein Alten- und Pflegeheim, ein Kulturzentrum und zwei Feuerwehren. Weiters bietet die lebenswerte Stadt elf Kinderspielplätze, eine Freibadeanlage, Schrebergärten und verschiedene Wanderwege. Seit 2015 unternimmt die Stadtgemeinde Lenzing an der Ager umfassende Baumaßnahmen, um die Wohn- und Lebensqualität noch weiter zu verbessern. Der gesamte Komplex der ehemaligen Volks- und Hauptschule wurde abgetragen und auf diesem Areal der Wohnpark „Lenzing Mitte“ mit 7 Wohnhäusern errichtet. Auf dem Areal der ehemaligen Sporthalle neben der BadeOase wird seit August 2019 am zweiten großen Wohnprojekt mit 50 Wohnungen und einem Nahversorger gefeilt. Derzeit sind der Bau des neuen Dienstleistungszentrums am Hauptplatz, eines neuen Sportstättenzentrums, der neue Kindergarten Burgstall und der Umbau des ehemaligen Pfarramtes zu einem Museum, der Ortsgeschichte inklusive Astronomieausstellung des Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut und der Gesichte der Siebenbürger Sachsen Rosenau in Planung.
Die Kulturorganisationen bemühen sich um eine gesunde und sinnvolle Freizeitgestaltung. Der ATSV Lenzing mit zehn Sektionen, die Naturfreunde Lenzing, der ARBÖ, die Kinderfreunde, der Arbeitersängerbund, der Pensionistenverband, die Volkshochschule, der Musikverein Werkskapelle Lenzing, der Jugendclub, das Eltern-Kind-Zentrum, das Marktbrettl, der Tanzclub und der Tennisclub sind Einrichtungen, die das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Satdt wesentlich gestalten. Mit der 1994 erfolgten Deklaration zur Europagemeinde bekennt sich Lenzing an der Ager zum Grundgedanken eines vereinten Europas. Seit 1990 besteht mit der deutschen Gemeinde Bisingen eine Partnerschaft, die vor allem auf kultureller und sportlicher Ebene zu wertvollen Kontakten geführt hat. Neben dem Europagedanken verfolgt Lenzing an der Ager mit den Friedenstagen eines der wichtigsten Ziele unserer Zeit. Seit der Erklärung zur Friedensgemeinde anlässlich der 50-Jahr-Feier im Jahr 1989 finden jährlich am 1. April Friedensveranstaltungen statt.
Mit 75 Mittel- und Kleinbetrieben (Stand April 2020) ist sie eines der wirtschaftlichen Zentren Oberösterreichs. Der innovative Unternehmergeist, die hohe Qualifikation und die Fortbildungsbereitschaft der Arbeitnehmer haben aus Lenzing an der Ager eine pulsierende Wirtschaftsregion gemacht. Diese Vielseitigkeit garantiert einen hohen Lebensstandard. Neben der weltweit bekannten Lenzing AG, einem der Leitbetriebe der oberösterreichischen Industrie, zählen die Firmen Lenzing Plastics, Lenzing Technik, Lenzing Papier, Jodl Verpackungen, Wozabal Miettex, Danisco, Melecs, CTS, das Bildungszentrum und die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft zu den bedeutendsten Unternehmen. Einen ebenfalls wichtigen Faktor in der Wirtschaftsstruktur bilden die Handwerks- und Gewerbebetriebe. Dazu kommt die intakte Landwirtschaft mit ihrer wichtigen Bedeutung für die Umwelt und das Ortsbild.
Lenzing an der Ager beweist, dass sich Industriezentrum und gesunde Umwelt nicht ausschließen. Modernste Anlagen und ein enormer finanzieller Aufwand haben die Luftsituation gravierend verbessert. Durch die Inbetriebnahme der biologischen Großkläranlage gehört auch die Verschmutzung der Ager längst der Vergangenheit an.
Heimatbuch
Lenzing im Kaleidoskop
Neben dem Werden der Gemeinde Oberachmann zu Agerzell und schließlich zu Lenzing finden auch die Vereine, Schulen, Körperschaften usw. Erwähnung.
Auch dem alten und neuen Gewerbe, der Industrie und zeitgeschichtlichen Themen, wie die Flüchtlingsbewegungen während der Kriegszeiten wird in diesem Werk Raum gegeben.
Das Buch umfasst 854 Seiten in zwei Bänden und ist beim Stadtamt Lenzing an der Ager um € 48,- zu erwerben.

Chronologie
773
1156
1282
1299
1350
1371
1380
1389
1437
1455
1480
1483-1504
1508
1561
1601
1626
1787
1810-1816
1848
1851
1881-1982
1891
1894
1900/2
1903
1904
1907
1908
1911
1914
1914-18
1918
1919
1920
1922
1924
1925
1926
1926/27
1929
1930
1932
1934
1935/36
1939
1939-45
1941
1942
1944
1945
1946
1947
1948
1949
1949-53
1950
1952
1953
1953-54
1953-55
1954
1955
1959
1960/61
1962
1963
1964
1963-67
1967
1969
1971-73
1978
1979
1983
1984
1989
1993
1994
1995
1996
1999
2000
2001
2003
2004
2007
2009-2016
2010
2012
2014
2014/15
2015
2016
2018
2019
2025
Unsere
Ortsnamen
Die richtige Deutung von Ortsnamen wurde schon oftmals versucht, wird aber, da die Bildung dieser Namen oft Jahrhunderte vor ihrer ersten urkundlichen Nennung erfolgte, verschieden ausfallen und selbst von fachkundigen Personen nicht selten verschieden ausgelegt. Zur Deutung unserer Ortsnamen haben wir Abhandlungen von Herrn Oberschulrat Kastenhuber, Herrn Dir. Trupp und Herrn Dipl.-Ing. Reichl herangezogen, deren zusammenfassendes Ergebnis wir ihnen nicht vorenthalten und im folgenden darstellen wollen.
Zur richtigen Deutung ist die Kenntnis der ältesten mundartlichen Aussprache unbedingte Voraussetzung, ebenso die historischen, soziologischen und geologischen Gegebenheiten.
Die geschichtliche Entwicklung unseres Lebensraumes (siehe „Geschichtlicher Abriss) lässt uns verständlich erscheinen, dass wir in unseren ältesten Ortsnamen illyrische, keltische und lateinische (romanische) Wörter wiederfinden.
Von der bayrischen Landnahme, die in unserem Gebiet rasch abgeschlossen war, zeugen vor allem die Ortsnamen die auf –ing auslauten. In diese Zeit fallen aber auch die Ortsnamen auf -heim, -ham, -hofen, -hausen, -kirchen, -stätten, -wang und einige auf -dorf.
Die Orte auf –ing und –ham enthalten meist den Namen des Gründers oder ersten Siedlers. Dies waren altdeutsche Rufnamen und vor tausend Jahren allgemein gebräuchlich. Erst mit der Verbreitung und Vertiefung des Christentums wurden christliche Namen modern, die altdeutschen gerieten in Vergessenheit. Soweit der Ort nicht nach Menschen benannt ist, hat er seine Bezeichnung nach der betreffenden Gegend erhalten, ob Berg oder Tal, Wald oder Wiese, nach Handwerkern, oder nach den Besitzern, meist Kirchen und Klöster, der Güter und Ländereien.
Beginnen wir mit einem der ältest besiedelten Umgebung, dem Attersee
In einem Salzburger Urbar (Urbar ist die älteste Bezeichnung für Grundbuch) scheint 788 der Name Aterse und Atarse auf. Später finden wir die Bezeichnung Adersee und Odersee, Camersee und auch Weißbach-See. Der Name wird meist vom altdeutschen Personennamen Athar abgeleitet, denn am Westufer des Sees lag die Siedlung des Athar, der heutige Ort Attersee. Es gibt aber auch die These, der See sei nach einem Wassertier benannt: Atter = Natter (mit Verlust des Anlautes).
Unsere Ager
Sie heißt um 810 Agira und Agra, später Aeger und Eger, seit 1400 allgemein Ager und wird aus dem keltischen oder illyrischen „Agria = die Rasche“ abgeleitet (indogermanisch ac = schnell sein).
Nun aber zu unserem Ortsnamen Lenzing
Ursprünglich galt die Bezeichnung nur dem Kleinweiler am Hochplateau des Lenzingerberges, im Gebiet des heutigen Alt-Lenzing, wo sich der bayrische Siedler Lanzo mit seiner Sippe niedergelassen, den Wald gerodet und Acker und Weideland geschaffen und damit Lenzing begründet hat. In der Nachbarschaft siedelten Wazilo, Uozo und viel früher schon Skerolf und gegründeten Watzing, Jetzing und Schörfling. Da die –ing Namen in unserem Raum vor rund 1000 Jahren ihren Ursprung hatten, kann angenommen werden, dass der Raum Alt-Lenzing schon vor 1000 Jahren besiedelt wurde. Der Name Lentzing wird erstmals im Jahre 1430 im Lehenbuch des Herzogs Albrecht IV. genannt. Weiters scheint im selben Lehenbuch im Jahre 1455 der Name Lennczing auf. 1538 schrieb man Lentzing, aufgezeichnet im Urbar der Herrschaft Regau und dieselbe Schreibweise finden wir im Urbar des Kaiserlichen Viztum-Amtes im Jahre 1580.
Die Schreibweise des Namens Lenzing hat sich eigentlich nie wesentlich geändert. Eine Rechtschreibung im heutigen Sinne gab es im Mittelalter nicht. Berufsschreiber, besonders der Zeit um 1500, haben das ausgenützt und haben Buchstabenhäufungen vorgenommen, um ein hohes Zeilenhonorar zu erreichen. Dies wird vor allem auch bei anderen Ortsnamen, z.B. Arnbruck, deutlich.
Ist der älteste bzw. erstgenannte Ort unserer Gemeinde und scheint in den Urkunden des Klosters Mondsee bereits in den Jahren 748, 773 und 781 als Pirhinwanc und Purihiunanc auf. Im Jahre 772 wird Pirihinwanc urkundlich erwähnt. Im Urbar der Schaunberger finden wir in Jahre 1371 Pyrchelbang. Weitere Schreibweisen sind 1380 Pirchelwang, 1399 Pichelbang, 1446 Pirchenwankch und Pirkenwankh, ca. 1500 Pirhlbang, 1538 Pühelwang, 1559 Pirhenwang, 1561 Püchlwang, 1863 Pichlwang.
Die Herkunft des Namens wird verschieden gedeutet. Einerseits wird vermutet, dass der Name aus dem althochdeutschen birchin, das soviel wie ein Weisenhain mit Birkenbestand bedeutet, abstammt, andererseits wird der Name von Pichler, das ein Siedler am oder auf dem Bühel, abgeleitet. Piri oder Biri wird ja heute noch ein Berg oder Bühel genannt; „Wang“ aber ist ein alter Ausdruck für eine Weidewirtschaft.
Scheint erstmals im Urbar der Herrschaft Schaunberg im Jahre 1371 als Petterhofen auf. Damit ist aber auch der Name dieses Ortes erklärt, nämlich der Hof eines Peter, in diesem Falle Hofbesitz des Stiftes St. Peter in Salzburg. 1395 wird der Ort Pederthofen bezeichnet, 1446 Perchhofen, 1480 Petterkoffen. Nach 1500 begegnen uns im Urbar der Herrschaft Kammer die Schreibungen Peterkofen, Betrikofen, Petterkofen, Peterkhoven und Petighofen.
Der Ortsname ist alt und wird schon in alten Kartenwerken angeführt. Als Fabrikationsstätte besten Papiers hatte Pettighofen in der österreichisch-ungarischen Monarchie wie auch in der Ersten Republik einen guten Namen.
Wird erstmals um 1350 im Grundbuch des Stiftes Michaelbeuern als Erynbrugge und im Jahre 1407 im Lehenbuch Albrechts IV. mit Aernprukh genannt. Im Jahre 1580 scheint der Name Arnprugkh und 1673 Arnpruckh auf.
Die Silbe Arn- wird sowohl nach dem Vornamen Ern (Ernfried, Erntraud) wie auch nach dem Vornamen Arno gedeutet. Bezweifelt werden beide Deutungen. Tatsache bleibt aber das lange Bestehen einer Brücke über die Ager zwischen Siebenmühlen und Pichlwang.
Wird um 1350 im Grundbuch des Stiftes Mattsee und 1371 in dem der Schaunberger erwähnt. Im Urbar Kammer wird im Jahre 1561 bereits von Nider-Achmann oder Unnder-Achmann oder Ober-Achmann gesprochen.
Der Achmann war die Aufsichtsperson über die Holztransporte vom Attersee nach Vöcklabruck auf der Ager. Nachdem die Ager bereits im Mittelalter ein sehr belebtes Wasser gewesen sein muss, hatten am Agerufer ein oberer und ein unterer Achmann ihre Behausung, wo sich entlang der Uferstraße mit der Zeit weitere Siedler niederließen und ein langes Zeilendorf entstand.
Finden wir urkundlich 1371 im Urbar der Schaunberger als Chraims, und wird im Urbar Kammer im Jahre 1500 als Krayms und 1581 als Khraimbs bezeichnet. Im Frankenburger Urbar scheint einmal “ Khraimbs enthalb der Ager“ auf, womit eindeutig das Lenzinger Kraims gemeint ist. Der Name wird aus dem mittelalterlichen Kregimoos = Krähenmoos abgeleitet.
Wird urkundlich eigentlich nie genannt. Die Heide ist ein ödes, unbebautes mit Heidekraut und Gestrüpp bewachsenes Land, wo der Wind so richtig über die „Hoad“ blasen kann.
Dürfte in der zweiten bayrischen Kolonisationsperiode als Angerdorf entstanden sein und wird im Lehenbuch Albrechts III. im Jahre 1380 als Reybersdorf erstmals urkundlich erwähnt. Im Urbar Wartenburg finden wir die Schreibweisen Reiberstorf (1399) und Reiblastorf (1500) und im Urbar Kammer Reiblstorff und Reubstorff (1581). Der Name leitet sich von dem alten Personennamen Ripher (Reiper) ab, der entweder der Gründer oder ein früher verdienter Wirtschaftsleiter war. Reibersdorf ist in unserem Gemeindegebiet die einzige Siedlung, welche frühzeitig einen Dorfcharakter trug.
Ein zur Ortschaft Unterachmann gehöriger Weiler, scheint eine späte Siedlung zu sein, denn der Name kommt in Urkunden erst 1787 vor und ist nicht als echter –ing-Name anzusehen. Die Nachsilbe –ing ist aus dem älteren –ern entstanden.
Unter „stärzeln“ versteht man müßig umhergehen. Der Starzer ist einer der strazt, eine Art Landstreicher.
Scheint im 14. Jahrhundert als Ulraczberg und im Jahre 1787 als Uerichsberg auf. Der Name leitet sich von einem Heiligen, dem Kirchenpatron St. Ulrich, ab.
Wird im Jahre 1561 bereits mit seinem heutigen Namen bezeichnet. Abgeleitet wird der Name von neuem Haus, neuem Anwesen oder von der Siedlung mit den neuen festgebauten Häusern.
Finden wir urkundlich erwähnt im Jahre 1455 als Erichtal, im Jahre 1480 als Ercktal und Aichental, 1570 als Archental und ca. 1580 als Arttental.
Scheint urkundlich in den Jahren 1299 und 1446 als Galgenberg auf. Weitere Schreibweisen finden wir als Galingberg (1467), Galepert (ca. 1500), Gallenperg (1538), Galiberg und Gallaberg (1561) und Galliperg im Jahre 1580 Abgeleitet wird der Name vom mittelhochdeutschen galgen-berc, das bedeuten kann, dass der Ortsname eine Gerichtsstätte einer Herrschaft mit Blutgerichtsbarkeit zum Ursprung hat.
Leitet seinen Namen von den Vorbesitzern namens Raudaschl ab, welche eine Mühle sowie ein Sägewerk besessen haben. Diese Mühle zählte zu den „Sieben Mühlen“.
Ist urkundlich erwähnt im Jahre 1480 als Eweprunn (ca. 1500), Eurbrun (1538), Euprunn (1561), Euprun und Neuprun (1581). Unter Brunn verstand man in früherer Zeit immer eine natürliche Quelle. Die Vorsilbe kann nicht zuverlässig gedeutet werden. Scheinbar ging den damaligen Bewohnern auch das Verständnis für Ewe- und Eur- bald verloren und sie machten daraus das verständliche Neu-, also Neubrunn.
Ist kein offizieller Ortsname, sondern eine in Volksmund gebräuchliche Bezeichnung. Der Name leitet sich davon ab dass in diesem Gebiet sieben Mühlen standen bzw. teilweise noch stehen, davon fünf Mühlen (Raudaschlmühle, Schockmühle, Steinmühle, Fellingermühle, Mühle in der Au) im jetzigen Gemeindegebiet Lenzing und zwei (Kleinmühle, Birmühle) im Bereich der Gemeinde Seewalchen.
Im Werksgelände der Lenzing AG gelegen, ist nur mehr den älteren Gemeindebürgern als Ortschaftsbezeichnung bekannt. Urkundlich erwähnt finden wir im Jahre 1371 den Namen Waetzing. 1406 in dem Watzing, ca. 1500 und 1561 Wätzing, ca. 1580 Waitzling und 1581 Waitzing. Watzing kann als echter –ing-Name angesehen werden und zählte damit zu den älteren Ortschaften unserer Gemeinde. Abgeleitet wird der Name von der Koseform Watzo, etwa zu Wartpreht oder Waldpreht.
Ist ein alter Kleinweiler, welcher im Ried Ulrichsberg aufgegangen ist und daher heute bereits in Vergessenheit geraten ist. Im 14. Jahrhundert finden wir den Namen Weczilchirichen, in den Lehensbüchern Albrechts IV. im Jahre 1455 Wiczelskirchen und im Urbar 1561 Witzkirchen. Der Name entspringt aus einer Abkürzung von Wigbert, Wizo oder Wizilo.